Architektonische Raumbildung 1

Der erste Teil des Forschungsprojektes ‘Raumbildung’ (finanziell unterstützt durch die niederländische Stiftung für bildende Künste, Design und Baukunst) beinhaltet die Entwicklung eines theoretischen Modells:
1. Ausgangspunkt des Models ist die Annahme, dass architektonischer Raum ausschliesslich als ein Synthese aus Form (Masse) und Raum besteht und immer als solche wahrgenommen und erfahren wird.
2. Zweitens basiert das Model auf der Idee, dass Raumbildung ein entwerferisches Zusammenspiel von drei Elementen beinhaltet: a) räumliche Anordnung, b) materielle Umschliessung (Überdeckung) und Begrenzung und c) räumliche Öffnung und Verbindung.
3. Als das materielle Resultat dieses Zusammenspiels repräsentiert sich uns der architektonische Raum in der Form einer dreiteiligen und materiell gevormten Struktur von Räumen und Raumbeziehungen: bestehend aus a) einer Zone von Aussenräumen, b) einer Zone von Innenäumen und c) der dazwischen liegenden Innen-Aussen Zone.
4. Die raumbildende Qualität einer jeweiligen Struktur unterscheidet das Model anhand der (durch das Zusammenspiel gebildeten) ‘räumlichen Dynamik’ eines jeden Innen- wie Aussenraums wie der Struktur als ganzes. Eine Dynamiek, die auf den jeweiligen Gehalt von / dem vorhandenen Komtrast zwischen ‘Innen’-räumlichkeit ((partielle Umschliessung) und ‘Aussen’-orientierung (Öffnung), d.h. der Orientierung zu den umliegenden Räumen, besteht. Auf dem Niveau der gesamten Struktur bringt diese Dynamik eine gewisse sozialräumliche Beziehung zwischen Gebäude (Konfiguration von Gebäuden) und Umgebung zum Ausdruck.
5. Um schliesslich die Art und Weise wie das Zusammenspiel eine bestimmte (sozial-) räumliche Dynamik bildet im Detail zu beschreiben, beinhaltet das model drei Gestaltungsaspekte: a) räumliche Ausrichtung (vorallem vertikal un horizontal), b) die Konfiguration der materiellen Formen (Gebäude, Wände etc.), ihrer offenen und geschlossenen Teile und c) deren materiellen und konstruktiven Aufbau.